Walter H. Bauer

deutscher Forschungschemiker; zahlr. bahnbrechende Erfindungen in der Kunststoffchemie, u. a. Monomer-Synthese, Mehrschicht-Sicherheitsgläser für Windschutzscheiben und 1928 Plexiglas

* 12. Februar 1893 Arnstadt/Thüringen

† 31. Oktober 1968 Darmstadt

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 37/1982

vom 6. September 1982

Wirken

Walter H. Bauer, ev., entstammte einer bürgerlichen Familie. Seine Eltern und Vorfahren waren Kaufleute und Handwerker. Nach dem humanistischen Gymnasium besuchte B. die Universitäten Jena und München, um vorzugsweise Chemie zu studieren. In Jena promovierte er 1917 "magna cum laude" zum Dr. phil. und arbeitete nach der Promotion ein Jahr lang als Universitätsassistent mit einem Liebigstipendium in Jena.

1918 trat er in die Fa. Röhm & Haas GmbH, Darmstadt, ein, die damals vor allem Hilfsmittel für die Lederindustrie produzierte, u.a. Oropon, eine Gerberbeize. B. übernahm dort die Leitung einer chemischen Forschungs-Abteilung, die vor allem mit dem Acrylgebiet befaßt war. In den 26 Jahren seiner Tätigkeit für das Unternehmen machte sich B. durch eine Reihe bahnbrechender Erfindungen, die durch 67 verschiedene Patente geschützt wurden, einen großen Namen in der Kunststoffchemie. Besonders verdienstvoll waren 1. die Monomer-Synthese, 2. eine Reihe von Polymerisationsverfahren (z.B. über Kunstseidenfäden), 3. die Schaffung des nachgiebigen Typs eines Mehrschicht-Sicherheitsglases, das größte Verbreitung im In- und Ausland (Windschutzscheiben bei Autos) gefunden ...